Dirk Wippern – beratung & coaching

"Begleitung von Menschen und Organisationen in die Digitale Transformation"

Facebook 2.0 für Unternehmen – eine Erfolgsgeschichte?

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In dieser Woche ging die Ankündigung von Facebook durch die Presse, dass Mark Zuckerberg plant, ein „Facebook 2.0 für Unternehmen“ anzubieten. Abgesehen davon, dass es ja bereits dutzende von Plattformen gibt (Yammer, Communote, Connections, Salesforce / Chatter, etc.), liegt der Gedanke natürlich nah, die Funktionen von Facebook auch Unternehmen anzubieten. Außerdem gefällt mir als Enterprise 2.0 – Berater natürlich die Aufmerksamkeit, die diese Meldung zu haben scheint.
Die Süddeutsche sprach auch sofort vom „Durchbruch“ bei Sozialen Unternehmensnetzwerken, konnte sich dann aber nicht so richtig einigen, ob sie jetzt XING / LinkedIn oder Yammer / Communote meinen 😉

Ich meine: Die professionelle Nutzung von Facebook wirft zunächst einige Fragen auf:

  1. Welches Geschäftsmodell steht hinter Facebook 2.0? Wenn auch hier über die Nutzungs- und Nutzerprofile Werbeplätze verkauft werden soll, wird das im Unternehmenskontext eher nicht funktionieren. Bietet Facebook seine Business-Variante über ein Mietmodell an, begibt es sich in direkte Konkurrenz zu Yammer & Co.
  2. Wem gehören die Daten? Im privaten Facebook gehören die Daten Facebook – dieses ist im Unternehmenskontext undenkbar.
  3. Wie werden die Daten verarbeitet und gespeichert? In Deutschland ist Facebook der Lieblingsfeind der Landesdatenschützer – für Unternehmen ist die Frage des Datenschutzes essentiell. Das erlebe ich immer wieder in meinen Projekten mit Yammer & Co. Facebook 2.0 müsste also mindestens in der EU ein Rechenzentrum betreiben und (wie salesforce.com oder Microsoft) eine klare Aussage zu den Speicherorten und Datenschutzbedingungen treffen.
  4. Welche Verfügbarkeit und welche Back-up Szenarien gibt es? Unternehmen brauchen verlässliche Zusagen zu Verfügbarkeit und Back-up Mechanismen. Microsoft z.B. bietet bei Office365 99,99% seinen Enterprise Kunden an und regelt diese Zusage über entsprechende Verträge.
  5. Wie lässt sich Facebook 2.0 mit anderen Plattformen / Anwendungen integrieren? Diese Frage zielt auf die Anwendungsfälle in den Unternehmen ab: Wozu sollen die Organisationen Facebook 2.0 oder eine andere Plattform nutzen? Was bringt es und welche Prozesse müssen integriert werden?

Ich bin sehr gespannt, was Facebook hier tatsächlich tut. Facebook hat sicherlich das Know how und die Mittel ein sehr gutes Enterprise social network anzubieten – aber werden sie es schaffen ihr Image entsprechend so verändern, dass Unternehmen Facebook 2.0 ihre Daten anvertrauen?

Zumindest für Deutschland bin ich hier für die nächsten Jahre sehr skeptisch.

Autor: dwippern

Familienvater, [Schwimmer], Genuss-Läufer, Holzselbermacher, Apple-Fan, Frankreich-Liebhaber, Camping-im-VW-Bus-Freak und Enterprise 2.0 Berater und Systemischer Business Coach

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